Einfach ist hier gar nichts!

Ich habe mich kurzweilig mal gefragt, warum das Leben bei anderen so einfach ausschaut?

Erkenntnis des Tages

– der äussere Anschein trügt gewaltig –

Wir alle habe gelernt eine Maske zu tragen und sogar uns selbst verkaufen wir diese Maske tag täglich herforragend.

Ein jeder von uns trägt seine Päckchen gefüllt mit Kummer, Sorgen, Krankheiten, Schmerzen & Problemen.

Aber was, wenn die Maske bröckelt?

Was, wenn plötzlich der Mundwinkel zuckt?

Dann reicht doch oftmals ein kleines Wort, und dieses muss nicht einmal falsch sein.

Wie oft stellt man einander die Floskelfrage „Und, wie geht es Dir?“

Wer will da schon die ehrliche Antwort hören? Niemand!

Und wie oft sagt man „Mensch, Du sieht aber gut aus heute!“ völlig egal ob es nun stimmt oder nicht…

Ich weiss, Du kennst das auch.

Bei mir war es vor 2 Tagen mal wieder so weit. Meine Maske verrutschte….Ich spürte es förmlich in mir. Ich war unruhig, nervös…an einem Tag, der genauso begann wie der letzte und wahrscheinlich auch genauso enden würde.

Aber kaum stand ich an der Ampel vor meinem Haus, da fuhr der Rettungswagen vorbei und meine Unterlippe begann gewaltig zu zittern – ich konnte nichts dagegen tun. Und dann kamen sie, die Tränen….in aller Öffentlichkeit.

Manchmal habe ich solche emotionalen Tage – und ich fürchte mich vor ihnen.

Obwohl ich mittlerweile  auch gelernt habe auf sie zu hören und aus ihnen zu lernen.

Meine Motivation oder nennen wir sie „innere Stärke“ ist dann einfach nicht auf ihrem Höhepunkt. Aber wie sollte sie sich dort auch dauerhaft halten?

Ich bin kein Roboter, nur ein Mensch. Ich funktioniere nicht jeden Tag und auch nicht jeden Tag gleich! Gott bewahre….

Ich muss lernen auch Schwäche zu zeigen, obwohl ich das zutiefst hasse! Ich bin 150 cm gross, ich zeige nicht gerne Schwäche, obwohl es ein eigentlich „sympathischer Zug“ ist.

In meiner momentanen Situation, es sind nur noch 3, 5 Monate bis zur Auswanderung, kann ich mir keine Schwäche erlauben.

Ich müsste vor Euphorie und Vorfreude nur so strotzen…

Pah, denkste….

Je näher der Tag X rückt, desto lauter werden die Stimmen „Und was, wenn….?“

Ich habe schon darüber geschrieben.

„Kein Grund zur Sorge!“

sage ich mir also.

Aber ich bin gerade an einem Punkt, wo mein Körper plötzlich Schwäche zeigt. Und das ist neu für mich, so neu, dass ich mich selbst erschrecke, wie sehr ich in den letzten 12 Monaten gealtert bin – vor allem optisch!

Ja, ja, Frauen und Ihr Alter.

Aber das ist es nicht….

Sogar Freunde sagen, dass ich in letzter Zeit müde aussehe.

Und dann “ Oh honey you look old and tired.“

Autsch, Treffer versenkt!

Aber es ist wirklich so, plötzlich wachsen meine Haare nicht mehr so, wie all die Jahre zuvor. Ja, ich habe das Gefühl mein ganzer Körper hat sein „Wachstum“ eingestellt. Du weisst, wie ich das meine….ich blühe nicht mehr auf, ich fange an zu welken…

Gruselige Vorstellung…

Man sagt ja, alle 7 Jahre verändert man sich. Also genau dieses Jahr – mal wieder. Und was ich bis jetzt fühle und sehe, gefällt mir nicht! Überhaupt nicht!!!

Jetzt muss ich also einen Weg finden, das zu ändern und zu steuern. Das ist schliesslich mein Körper, da werde ich ja wohl…

Nein! Akzeptier es einfach….

Achtsamkeit, höre auf Deinen Körper….Ja, ich weiss ich sollte weniger Arbeiteten. Aber noch habe ich mein Ziel nicht erreicht, also heisst es weiterhin Zähne zusammenbeissen und durch.

Ich habe auch beschlossen, meine Wohnung hier nicht ganz aufzugeben. Ich werde versuchen, einen Untermieter zu finden, sofern sich mein Vermieter damit einverstanden erklärt.

Warum?

Ganz einfach, ich liebe diese Wohnung! Und es wird ein Zurück geben, egal wann. Sei es zum Arbeiten, für einen Besuch oder was auch immer.

Nach dem jetzt etwas Zeit verstrichen ist, denkt man nicht mehr ganz so radikal ans Auswandern. Man geht sachlicher an alles heran, bedachter.

Ich habe erst einmal ein Visum für 6 Monate, keiner weiss, wie es danach weitergeht. An meinen Träumen hat sich nichts geändert! Gar nichts!!!

Aber ich darf auch äussere Einflüsse nicht ausblenden, Du weisst, die Rosarote Brille!

Schmunzel – manchmal, wenn ich meinen Post zu Ende geschrieben habe, Frage ich mich selbst – „…und, was willst Du mir jetzt  wieder damit  sagen?“

Keine Ahnung – finde es selbst heraus ♥

 

2 Gedanken zu “Einfach ist hier gar nichts!

  1. Liebe Amina,

    wenn ich deinen Artikel lese, denke ich gleich an mein Lieblingsgedicht. Ich bin selbst zwei Mal ausgewandert, erst nach Frankreich, wo ich 9 Jahre lebte, und vor 2 Jahren nach Mallorca, wo ich mich jetzt richtig zuhause fühle (nach 2 Jahren Einsamkeit, auch in Frankreich hat es damals so lange gedauert, bis ich endlich richtige Freundschaften und Wurzeln in dem Land aufgebaut hatte. Also bitte nicht aufgeben, wenn es am Anfang manchmal einsam ist und weh tut. Ich bereue keine Sekunde beider Erfahrungen. Habe beide Male einfach auf mein innerstes Bauchgefühl gehört und bin ziemlich unüberlegt aufgebrochen. Das hatte den Vorteil, dass ich nicht einfach wieder zurückkonnte, als es schwer wurde. Wenn es dir dann mal so ergeht, schreibe mir einfach 😉

    Hier nun das versprochene Gedicht von Hermann Hesse:

    Stufen

    Wie jede Blüte welket und jede Jugend
    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
    Es mass das Herz bei jedem Lebensrufe
    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
    In andre, neue Bindungen zu geben.
    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

    Wir sollten heiter Raum um Raum durchschreiten,
    An keinem wie an einer Heimat hängen,
    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
    Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.
    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
    Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden …
    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

    1. Hallo Elisa,
      ganz ganz lieben Dank für Deine lieben Worte!!!
      Aufgeben kommt nicht in Frage, auch wenn ich manchmal wieder in Selbstzweifel verfalle, so weiss ich doch wofür. Und wie wir wissen, aller Anfang ist schwer. Aber starke Frauen schaffen das schon <3
      Liebe Grüsse und ganz viel Glück & Liebe in Deinem Leben

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