Um es gleich vorweg zu nehmen – Ich bin nicht jobbar!
Wenn Du Dich jetzt fragst, was ich damit meine – mach Dich auf was gefasst…
Ich bin nicht mehr jobbar – eine Feststellung, die ich bereits nach 3 Wochen zurück in Deutschland schmerzlich treffen durfte. Dabei hätte es mir doch klar sein müssen, dass ich nicht einfach wieder so zurückkomme und zack, der erste Job ist Mein –
„Denkste Puppe“
Brav, wie ich bin, habe ich mich natürlich gleich an die Jobsuche gesetzt. Das Internet durchforstet, nach Allen erdenklichen Möglichkeiten geschaut…
Dann kam der Tag, an dem ich meinen zuständigen Arbeitsvermittler treffen sollte. Ich stand recht früh auf, da ich per Bus zu diesem Termin musste. Anhand der Uhrzeit hatte ich auch noch das Pech, den morgendlich Schulbus in die nächste Stadt nehmen zu müssen – oh man, da kamen ganz schön schlimme Kindheitserinnerungen hoch – der Tag konnte nichts werden!
Ich war dann gut 20 Minuten vor dem Termin in der Agentur für Arbeit und wartete – wartete & wartete. Angestellte huschten an mir vorbei, noch mit Brotdose und Kaffeebecher in der Hand – es war 7:55 Uhr an einem Montag Morgen. Mein Termin war um 8:00 Uhr…
Um 8:05 Uhr steckte eine junge Frau ihren Kopf um die Ecke „Frau Lehmann?“ „Ja, hier“ lächelte ich…
Dann kam, es tut Ihnen sehr lei, der Kollege bei dem ich den Termin hätte wäre heute leider krank – man hätte aber noch versucht mich zu erreichen…
„Wann habe ich gedacht, vor 5 Minuten“…
Willkommen in der Jobbar
„Ihr Vermittler wird mit Ihnen einen neuen Termin ausmachen und meldet sich in den nächsten Tagen bei Ihnen, wir wünschen Ihnen noch einen Schönen Tag… – Tschüss“
Ein paar Tage später meldete sich mein Vermittler, es kam mir so vor, als hätte ich einen Bewährungshelfer – nein, ganz so schlimm war es nicht…
Als es dann endlich zum Termin mit dem netten Vermittler des Arbeitsamtes kam, bin ich all meine Fähigkeiten, Stärken und Kenntnisse mit Ihm durchgegangen – meine Güte, waren das Viele…
„Wow“ hab‘ ich gedacht
das kannst Du Alles – ja! Ich war richtig stolz auf mich, aber mein Leben weist ja mittlerweile auch so viele Stationen auf, dass ich eigentlich schon fast Alles einmal gemacht und mitgemacht habe – schmunzel…
Gemeinsam mit meinem Berater bin ich dann alle 500 für mich „passenden“ Stellen durchgegangen… wobei ich kaum mit Lesen hinterherkam, denn meine Vermittler scrollte vehement weiter. Er sagte nur immer, „das ist nichts für Sie“. „Aha“ dachte ich, na, er wird’s schon wissen.
Am Ende bekam ich 5 Ausdrucke für Bewerbungen mit… Zu Hause angekommen sank ich erst einmal in den Sessel und dann wurde mir Step by Step bewusst, dass ich einfach nicht mehr jobbar bin.
Es gibt nicht mehr DEN passenden Job für mich oder nein, andersherum – Ich passe in keinen Job mehr!
Nicht mehr Jobbar
Ich passe in keine Schublade mehr und mag auch garnicht – warum wieder zurück ins Hamsterrad? Durfte ich nur für kurze Zeit mal frische freie Luft schnuppern und jetzt sagt das Schicksal „Schluss Amina, das reicht“…
Wie soll sich ein Freigeist wie ich wieder eingliedern wieder anpassen? Muss ich wirklich wieder jeden Morgen eine Maske aufsetzen, welche nach Feierabend erst wieder mein wahres „Ich“ freigibt?
„Ja, das machen wir schliesslich alle so“!
Ich will das aber nicht & ich kann es auch garnicht mehr. Jede Stellenbeschreibung die ich durchlese lässt meine Mundwinkel weiter nach unten rutschen & das Bitteschön steht mir garnicht!
Und habe ich dann mal eine Annonce gefunden, mit der ich mich arrangieren könnte, dann bekomme ich 2 mal die Mail zurück „nicht zustellbar“ – da war es wieder „bar“ – furchtbar…
Auch telefonisch ist niemand zu erreichen. Bei einem Anderen Stellenausschreier wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch via Skype eingeladen – prima, ich hatte mich riesig gefreut – erstaunlich…
Am besagten Tag machte ich mich fein zurecht und klemmt mich vor meinen kleinen Freund den Apple, öffnete mein Skype, arrangierte einen netten Hintergrund und – wartete – wartete & selbst nach 30 Minuten dachte ich mir, ach, warte ruhig noch ein wenig.
Immerhin hatte ich in Ägypten einmal 2 Stunden nach einer Terminvergabe warten müssen…
Aber es tat sich nichts… ich liess es natürlich nicht auf sich beruhen und rief in der besagten Firmenzentrale an… Oh, mein Termin war untergegangen, da die Mitarbeiterin, welche mir den Termin gab im Urlaub war und die andere Mitarbeiterin, mit welcher ich das Gespräch hätte haben sollen auch noch im Urlaub sei… tja. Ich hatte lustiger Weise den Chef der Firma am Apparat, er entschuldigte sich und wir machten einen neuen Termin aus…
Es war wie ein Dejavu…
So, noch 30 Minuten bis zum Interview…ich war wirklich aufgeregt…wider „hübsch zurecht gemacht, bis hin zu den Schuhen – auch via Skype zählt der Gesamteindruck & schliesslich bewarb ich mich mal wieder für die Modebranche…
20 Minuten vor dem Termin dann die erneute Bitte um Versetzung des Termins auf den nächsten Tag. Der Herr wäre den ganzen Tag im Meeting und ich würde ihm eine grosse Freude bereiten, wenn es morgen klappen würde, ab 14:30 – 16:00 Uhr hätte er Zeit und dann noch einmal ab 17:00 Uhr.
Ok dachte ich, dann schlage ich Ihm mal 15 Uhr vor – ich bin ja schliesslich nett
Prompt kam zurück ob es auch um 15:30 Uhr ginge…
BITTE – was stimmt denn mit Euch allen nicht?
Also warte ich – wieder – bis morgen…
Vielleicht eröffne ich währenddessen einfach mal ne Jobbar
Du möchtest wissen, wie es weitergeht? Ich auch – glaub mir…
❤️💜❤️💜❤️ Hier hilft nur noch Herz, 💚💙💚💙💚 bunt und farbig… 😃 Deine Susanne